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Das Wohnzimmer ist mit einem Fusselteppich ausgestattet in dem gleichen hellen Beigeton, wie auch die alten Stoffsessel sind, auf denen sich die Flecken von verschütteten Dingen der Vormieter verteilen. Es gibt auch einen Glastisch und einen kleinen Fernseher. Von hier aus kommt man bequem auf den Balkon.



...and Love is Donny


Es war genau halb 7. Am Abend. Ich hatte geduscht, nachdem ich um etwa halb 6 endlich zu Hause angekommen war. Mein Boss war der reinste Sklaventreiber, der mich für meine verlängerte Mittagspause hatte büßen lassen. Aber das machte nichts. Der Muskelkater von mehreren Fahrten war schon lange nicht mehr sehr ausgeprägt und ich fand das Training gar nicht mehr so schlimm. Am nächsten Tag würde ich frei haben und mich wohl einmal mehr auf dem Time Square ausbreiten. Es gab sicher spendable Passanten bei dem schönen Wetter. Bei gutem Wetter waren alle immer wesentlich besserer Stimmung als bei Regen, obwohl ich mit meinen Kunststücken sogar bei Regen die Menschen dazu brachte, einfach stehen zu bleiben und eine Zeit lang alles zu vergessen. Im Lotussitz vor dem Fernseher atmete ich entspannt aus und zappte einen Moment durch die wenigen Kanäle, die wir für den Fernseher hatten. Eigentlich war unser Fernseher nur ein Dekorationselement. Wir besaßen gerade einmal eine Handvoll Kanäle, da wir uns das Fernsehen ebenso wie Internet nicht leisten konnten. Geschweige denn ein Festnetztelefon. Darum hatten wir unsere lapidaren Prepaid Handys, die leider auch öfter leer als voll waren. Ich blieb kurzzeitig an den Nachrichten hängen, während neben mir der laue Wind, der durch die geöffnete Balkontür herein wehte, einige Papiere zum Rascheln brachte. Ich hatte die Pläne des Gebäudes ausgegraben, in dem in zwei Tagen die Gala stattfand, bei der wir wieder einige reiche, spendable Menschen um ihr Geld bringen konnten. Vor Allem, da wir das Geld gerade bitter nötig hatten. Im Kühlschrank gab es nur noch eine Großpackung Käse, ein Salamiring und ein Kanister Milch, während in den Schränken noch eine Packung Makkaroni hauste und ein wenig Brot. Ebbe in der Küche und die Wasserrechnung war überfällig. Allerdings war das Geld gerade vor zwei Tagen ausgegangen. Also war das die Gelegenheit. Solange Donny mitmachte. Sonst musste ich mir wohl noch jemand anderen suchen, der mit mir das Ding durchzog. Was jedoch doof wäre, da ich ja dann teilen müsste. Ich seufzte tief, schaltete den Fernseher aus und schmiss die Fernbedienung von mir. Als ich den Schlüssel im Schloss der Türe hörte hatte ich gerade eine CD mit klassischer Musik aufgelegt und das ohne mich aus meinem Lotussitz zu entknoten. Mit verwinkeltem Körper, einer Hüfte die so sehr verdreht war, dass sich alle immer wunderten wieso sie nicht brach und Füßen in einem Schneidersitz, der mir vor dem Gesicht hing, ließ ich die Playtaste des Plattenspielers los und schaute zur Türe, durch die mein geliebter Verlobter herein kam. Mein Gesicht verzog sich zu einem erfreuten Grinsen und mein Herz machte einige Schläge mehr als nötig. Es war herrlich, dass Donny noch immer solche Gefühle in mir weckte und ich liebte es genauso sehr wie ihn. „Hallo Liebling“, rief ich ihm zu und überlegte, ob ich wirklich meinen Körper entknoten sollte, „Wie war denn dein Tag?“
@Donny Haige



...and Love is Donny


Es war eindeutig zu viel los gewesen am heutigen Tag. Die Pizza ruhte noch immer in dem Karton welchen ich mit mir herumschleppte, selbstverständlich war sie unterdessen eiskalt geworden. Das Gespräch mit Amber hatte sich noch ein wenig gezogen, danach war es mir gelungen ein Stück im Schnelldurchgang herunter zu würgen und dann war meine Zeit auch schon um gewesen und ich hatte zur AG hetzen können - wo es wieder kein Essen gegeben hatte. Nun aber erfüllte mich gerade zu Seligkeit als ich den Schlüssel ins Schloss steckte und bereits von klassischer Musik begrüßt wurde, die langsam in der Wohnung anschwoll. Yoga mal wieder. Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während ich die Jacke auszog hörte ich bereits Astrids Gruß und kurz darauf sah ich, wie meine Verlobte in ihrer faszinierenden Pose und mit einem strahlendem Gesicht meine Gestalt begutachtete. Ihr war keinerlei Anstrengung anzusehen, warum auch? Sie tat dies schon seit Kindertagen.
»Hey Darling«, grinste ich und beugte mich zu der Dunkelhaarigen herab, die mein Herz gestohlen hatte, um ihr einen Kuss aufs Haar zu drücken. »Ganz gut. Ich hab Amber wieder getroffen – das Mädel von der Polizeiwache damals, falls du dich noch erinnern kannst. Und ich hab kalte Pizza – echter Luxus«, zwinkerte ich spielerisch und platzierte die Schachtel auf dem Wohnzimmertisch, welchen Astrid ein wenig beiseitegeschoben hatte, um ihrem Hobby zu frönen. Viele hätten sich auf den Sessel niedergelassen, aber ich bevorzugte es meinem Gegenüber bei einer Unterhaltung in die Augen sehen zu können, daher ließ ich mich bequem auf dem Teppich nieder. Ihr Haar war noch leicht feucht, sodass ich die Reste ihres Shampoos schmecken konnte, als ich mir nun nebensächlich über die Lippen leckte. Die hellen Töne des Klaviers überschatteten in angenehmer weise die kurz eintretende Stille und ich sah mich in unser kleinen Wohnung um, konnte nicht verhindern dass ich mir Gedanken um die Rechnungen machte. Ich musste unbedingt Mal wieder den Papierstapel durchgehen, der sich auf der Essensanrichte gesammelt hatte, denn möglicherweise waren wir nicht nur mit der Wasserrechnung überfällig. Wahrscheinlich würde Astrid mein Hängenbleiben an den Schrieben nicht entgehen, doch damit konnte ich leben. Wir waren Verlobt – das bedeutet auch das man sich die Sorgen teilte. Zwar fand meine Freundin unseren Lebensstil auch nicht gerade besonders toll, aber ich wusste ihr machte das ganze doch etwas weniger aus. Sie genoss es jeden Tag neu zu ergründen und ich liebte diese Art an ihr, auch wenn ich selbst eher der Mensch war, der in die Zukunft hinein dachte.
@Astrid Walker





Auf Donnys Gesicht lag eine Art strahlen, das mir verriet, dass mein Verlobter und die AG-Truppe heute wieder zusammen getroffen war. In seiner Hand lag ein Pizzakarton und er kam mit einem grinsenden „Hey Darling“ auf mich zu. Ich liebte seine kleinen Gesten und genoss demnach auch seine Lippen auf meinem Scheitel, ehe er mit wenigen Schritten das Wohnzimmer durchquerte: „Ganz gut. Ich hab Amber wieder getroffen – das Mädel von der Polizeiwache damals, falls du dich noch erinnern kannst. Und ich hab kalte Pizza – echter Luxus“, er zwinkerte und ich musste kurz kichern, während ich mich wieder zurück auf meine Pobacken bewegte und langsam die wenigen Gliedmaßen entknotete um den Lotussitz aufzugeben. Dafür begab ich mich in eine andere Haltung. Da ich am nächsten Tag mal wieder auf der Straße unser Geld zusammenfegen wollte, musste ich heute einmal mehr mein Training absolvieren. Ich legte mich auf den Bauch, das Gesicht Donny zugewandt und hob die Füße, bis sie rechts und links neben meinem Kopf zu stehen kamen. „Klingt nach einem Ereignisreichen Tag.“, entgegnete ich mit einem freudigen Lächeln, „Ich habe auch eine interessante Begegnung gehabt. Ich hab mich in dem Kuchenladen umgesehen in dem du arbeiten wolltest. Da gibt es eine kleine Brünette, die gerne mal mit zur Theater AG möchte. Wann treffen wir uns denn wieder? Habt ihr schon ein Stück ausgewählt?“ Ich hob ein wenig den Oberkörper an und angelte mir ein kaltes Pizzastück aus dem Karton. Dabei schob sich meine Wade unter meine Brust und ich saß plötzlich in einer seltsam aufrechten Haltung. Verdutzt blickte ich meine neue Pose an und grinste. Das war was Neues. Ich musste mir die Muskulatur merken, die sich anspannte um dieses Kunststück morgen vielleicht mit aufzunehmen. Dabei fiel mir Donnys Blick auf. Sorgen schwangen darin mit und er blickte zu den Rechnungen, die sich auf unserem Esstisch stapelten. Das war mein Stichwort. Ich kaute hastig, schluckte und fischte dabei mit dem linken Bein, welches nicht unter meinem Brustkorb lag, und den nackten Zehen nach den Papieren, die ich mir vorher beim Yoga angesehen hatte. Ich legte sie vor Donnys Füße und nickte darauf: „Neue Möglichkeit den Stapel zu verkleinern. Ich habe heute schon einmal den Strom bezahlt mit dem Kuriertrinkgeld. Hier ist in zwei Tagen eine Gala. Genug Zeit zum Ausspionieren. Ist irgendso ein Osterfest mit Spenden. Nur reiche auf der Gästeliste. Hab ich heute gesehen. Ohne Zweifel sind da ein paar Tausend drin.“ Ich lächelte beinahe bittend. Ich wusste genau, dass Donny der Nervenkitzel des Stehlens mochte, dass er aber gedachte irgendwann einmal damit aufzuhören. Ich wünschte ihm sogar, dass er eines Tages in Hollywood landen könnte oder am Broadway. Er sollte glücklich werden. Nur sollte er sich nicht immer so viele Gedanken über die Zukunft machen. Er bekam schon Falten von all den Sorgen. Abwartend sah ich meinen Verlobten an und nahm mir ein zweites Stück von der Pizza. Während ich kaute entknotete ich mich erneut und setzte mich normal hin.
@Donny Haige



...and Love is Donny


Zwar konnte ich Astrids Worte durchaus vernehmen, aber ich war von der Haltung die sie angenommen hatte noch zu fasziniert. Ich hatte ihre Knochen oft genug unter der Haut gespürt und konnte daher beteuern das sie ebenso hart waren wie die meinen, aber wann immer ich Szenen wie diese sah, wagte ich daran zu zweifeln. Ihre Füße standen neben ihrem Kopf, sodass ihre Hüftknochen spitz hervorstachen, da ihr Shirt ein wenig herunter oder hoch – ich wusste es gar nicht so recht – gerutscht war. Kurz blitzte die Erinnerung auf, wie ich über jene Stelle ihrer Haut mit meinen Lippen gefahren war, doch wir hatten wichtigeres zu tun, daher richteten sich meine Augen bald schon wieder in das zartgeschnittene Gesicht meiner Verlobten. Manchmal konnte ich immer noch nicht glauben dass wir es wirklich so weit gebracht hatten endlich verlobt zu sein. Allerdings bemerkte ich die Veränderung in Astrids Gesicht sofort und beeilte mich daher mit der Antwort zum Thema Theater nicht sonderlich. Zu Recht, denn sie setzte noch einige Worte nach und fischte ganz selbstverständlich mit den Zehen nach einem Schreiben, während sie aß. Ein Schmunzeln zischte über meine Lippen. Astrid die Krake. Durch den Gedanken lachte ich sogar kurz mit einem warmen Ton, sodass sich kleine Falten an meinen Augen bildeten, wobei ich nach dem Blatt griff. Im ersten Moment überflog ich die Zeilen nur, doch sobald ich etwas von einer Gala las, wurde meine Miene langsam wieder ernst.
Ich wusste sofort was nun folgen würde und unweigerlich ließ es mein Herz etwas schneller schlagen. Ich fühlte mich wie ein bescheuertes Kleinkind.
»Neue Möglichkeit den Stapel zu verkleinern.« - »Das seh ich«, schob ich kurz ein und überflog die Daten weiter, es war ein genaues Datum angegeben, ebenso die Adresse und die Namen … oh, diese Namen. »Ich habe heute schon einmal den Strom bezahlt mit dem Kuriertrinkgeld. Hier ist in zwei Tagen eine Gala. Genug Zeit zum Ausspionieren. Ist irgendso ein Osterfest mit Spenden. Nur reiche auf der Gästeliste.« In der Tat, ich konnte mich nur wiederholen: Diese Namen! »Hab ich heute gesehen. Ohne Zweifel sind da ein paar Tausend drin.«
Langsam nickte ich und rieb mir mit Daumen und Zeigefinger über die Wangen, sodass die Innenfläche meiner Hand den Mund streifte. Eine typische Geste meinerseits die signalisierte, dass ich nachdachte. Über die Letter hinweg sah ich Astrids Lippen sich mehr und mehr verziehen, während ihre grün-blauen Sturmaugen bereits vor Vorfreude strahlten. Wie sollte ich diesen Augen wiederstehen? Wie? Seufzend ließ ich das Blatt sinken. »Schön, schön«, stimmte ich zu und merkte wie die Rechnungen auf dem Tisch gleich weniger wichtig wurden. Auch bedeutete diese Aktion das ich meiner Familie wieder Geld würde schicken können, wenn Mister Anderson mir den Lohn auszahlte. »Klär das mit deinen Kontakten ab, sie sollen gucken das wir irgendwie noch ins Personal aufgenommen werden. Das Garderobiere Dasein fand ich ganz nett«, grinste ich und konnte förmlich die Sonne in Astrids Augen auftauchen sehen. »Bezüglich der AG, bisher steht noch kein Stück fest, aber wir werden wohl innerhalb der Woche eines auswählen. Also passt das mit deiner Besucherin ganz gut.« Mittlerweile saß auch Astrid wieder wie ein Mensch auf dem Boden unserer Wohnung und ich griff nach einem Stück Pizza. Zu schade das der Käse nicht mehr verlief …
»Wie ist denn ihr Name? Hat sie schon mal wo mitgemacht, wie sieht’s denn Charaktermäßig aus – kann sie sich einbringen oder …?«, löcherte ich meine Verlobte mit Fragen, ehe ich innehielt und merkte, dass ich schon wieder so ins Plaudern geraten war.
@Astrid Walker





Donnys Grübchen traten deutlich hervor als sein Lachen kurz den Raum ausfüllte. Ich hatte mich schon in der Highschool in diese Grübchen verliebt und eigentlich hatte ich ihn dafür gehasst, dass er alle anderen Mädchen gesehen hatte nur mich nicht, obwohl er mit mir gestohlen hatte. Dass er mit Penny Wittmore zum Abschlussball gegangen war konnte ich ihm kaum verzeihen. Dabei hatte ich so viele tausend Andeutungen gemacht, dass er mich hätte fragen können, sollen, müssen. Aber das Vergangenheit. Jetzt gehörte Donny mir und er würde für immer mir gehören. Sobald wir diese Hochzeit bezahlen konnten. Ich betrachtete verträumt seine Grübchen, während sie langsam wieder verschwanden, als er sich die Pläne ansah: „Ich liebe die Grübchen, weißt du das?“ Ich flüsterte es leise in seine Konzentration, während ich jede seiner Gesten kauend beobachtete. Wie Daumen und Zeigefinger über seine Wangen rieben, als er angestrengt nachdachte und langsam nickte. Eine Geste die mir so vertraut war wie meine Schuhgröße und die mich doch immer wieder dazu brachte, dass mein Herz einige Takte schneller schlug. Wann genau mein Bauch zu kribbeln angefangen hatte, wenn ich in Donnys Nähe war, wusste ich bis heute nicht mehr zu rekonstruieren, aber ich wollte dieses Gefühl nie wieder missen müssen. „Schön, schön“, stimmte er schließlich zu und ich jubilierte lauthals, ehe ich ihm mitsamt der schlabbrigen Pizza um den Hals fiel. Ein wenig Käse und Salami landete auf seinem Shirt, von wo ich es mit einer geübten Zungenakrobatik schnell wieder herunter aß. Leider passierten mir solche Verschmutzungen öfter als mir lieb war. „Klär das mit deinen Kontakten ab, sie sollen gucken das wir irgendwie noch ins Personal aufgenommen werden. Das Garderobiere Dasein fand ich ganz nett.“, er grinste schief und wieder kamen diese Grübchen. Ich betrachtete ihn mit einem verliebten Seufzer, der mir schneller entwich als ich es verhindern konnte und kicherte kurz. Spielerisch boxte ich ihm gegen die Schulter: „Jaja. Das Garderobiere Dasein wo du nur rumstehst und nichts machst außer zu plappern. Und ich renne dann mit überladenen Mänteln herum und steck dir die Dinge wieder in die Taschen? Du bist wirklich faul.“ Ich sagte es scherzhaft, lachend und versuchte dabei meinen Verlobten zu kitzeln, nur um die Grübchen wieder zu sehen. Ich liebte es einfach Menschen die ich gern hatte zu kitzeln. Langsam ließ ich wieder von ihm ab, während er mir von der AG erzählte: „bisher steht noch kein Stück fest, aber wir werden wohl innerhalb der Woche eines auswählen. Also passt das mit deiner Besucherin ganz gut.“ „Klasse, ich muss ohnehin meinen Posten als Sprachgenie einnehmen, wenn ihr armen Herren erneut eure Texte vergesst.“, grinste ich zwinkernd und verschlang den Rest der Pizza. Natürlich bestürmte mich Donny sofort mit Fragen über meine neue Bekanntschaft, sodass ich bremsend die Arme hob um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. Donny liebte Theaterfreaks. Einen Moment fragte ich mich, wann er mich bat, das Stehlen auf immer sein zu lassen und mit einem ehrlichen Beruf zu leben und seine Familie zu unterstützen, so ähnlich wie Alice ihr Leben verbrachte. Mit einem Traum, den man nicht erreichte und einem Job, den man mit der Ausrede machte, dass dies ja nur eine Notlösung war. „Ruhig Brauner“, ich tätschelte ihm liebevoll den Kopf, als wäre er wirklich ein Pferd, „Ihr Name ist Alice Havering, sie war noch in keiner Theater Ag, hat aber den Traum einmal in Hollywood angesagt zu sein. Sie ist etwas still, etwas…die Graue Maus beinahe. Niedlich, verträumt, süß. Ich denke sie wird aufblühen, wenn sie das Theater sieht und sie kann sich bestimmt einbringen. Wenn es um die Schauspielerei geht ist sie aufgegangen wie ein Hefezopf.“ Ich behandelte diesen Vergleich mit vollem Ernst, hatte ich ihn doch von meiner Mutter. Zirkus- und Zigeunerleute hatten eben seltsame Vergleiche. „Ich bin sicher, du wirst sie mögen.“, setzte ich noch hinzu, ehe ich zu Donny krabbelte und mich wie eine übergroße Katze auf seinen Schoß und in seine Arme kuschelte. Meine Lippen landeten zuerst auf seinen, dann auf seiner Wange und schlussendlich auf seiner Hand. „Ich hab dich den Tag über vermisst“, hauchte ich gegen seine Haut und schielte zu ihm auf.
@Donny Haige



...and Love is Donny


Mit einem Lachen betrachtete ich die Flecken auf meinem schwarzen T-Shit die zum Glück kaum zu sehen waren. Mittlerweile gab es wohl nicht ein Klamottenteil in meinem Schrank, auf dem Astrid irgendetwas zu Essen verteilt hatte, aber solange unsere Waschmaschine nicht den Geist aufgab, konnte sie damit gerne weitermachen. Immerhin hatte es den netten Nebeneffekt dass sie die Dinge für gewöhnlich mit ihrer Zunge beseitigte.
Ihren Schlag gegen meine Schulter kommentierte ich mit einer Grimasse, die Schmerz darstellen sollte, wo ich keinen spürte. Es war eine übertriebene Geste die aus guter Laune heraus entstand. Sie hatte durchaus recht mit der Aussage dass ich faul sei, aber was machte das schon, sie war dafür umso aktiver. Außerdem lenkte ich mit meinen netten Plaudereien hin und wieder auch durchaus ein paar Leute ab. Doch ehe ich unsere Unterhaltung in einen scherzhaften Streit führen konnte, sprach meine Verlobte schon weiter.
»Havering?«, horchte ich bei dem Namen auf, der deutliche Erinnerungen in mir weckte, ehe ich den Worten meiner Verlobten mit einem Grinsen lauschte, das ich nur unterbrach um in eine neues Stück Pizza zu beißen. Das was sie sagte hörte sich durchaus nach meiner Alice an und allzu viele Leute mit demselben Namen gab es nicht. Obwohl ich eher wegen der Beschreibung daran zweifelte, denn die passte einfach perfekt zu meiner ehemaligen Arbeitskollegin. Mit einem leichten Stirnrunzeln kam mir die Tatsache in den Sinn, dass Astrid und sie sich wohl nie kennengelernt hatten, dabei hatten wir einige Monate zusammen in demselben Etablissement verbracht … Es war seltsam das es in meinem Leben jemanden gab von dem ich Astrid nicht wirklich viel erzählt hatte, geschweige denn das sie Alice nicht kannte. Aber ich würde mir den Spaß nicht nehmen lassen, Astrid verwundertes Gesicht zu sehen, wenn sie heraus fand dass wir einander kannten. Daher kicherte ich nicht nur, weil mir meine Verlobte wie ein Klammeräffchen ihre Gliedmaßen um mich schlang und mich so mit ihrer Liebe überschüttete. Meine Arme schlossen sich um die zierliche Gestalt, die schon in der Highschool immer so unglaublich leicht umzuschubsen gewesen war. Sanft strichen meine Finger über ihre Arme, die Oberschenkel. Es gab keine Sekunde in der ich es bereute ihr den Antrag gemacht zu haben, egal wie chaotisch alles bei uns lief.
Den Kuss erwidernd, legte ich eine Hand an ihre Wange, ehe ich sie hinab zu ihrem Hals gleiten ließ und ihren schneller gewordenen Puls genoss. Ich wünschte sie würde dieses Gefühl auf ewig haben wenn wir uns küssten, genauso wie ich erhoffte das sich dieses bei mir nie ändern würde. »Ich hab dich auch vermisst«, raunte ich und zog sie aus ihrer gebeugten Haltung wieder zu mir hinauf, um erneut unsere Lippen verschmelzen zu lassen. »Weißt du was«, setzte ich verführerisch schnurrend an, während ich mich langsam bewegte, sie noch immer sanft haltend in eine liegende Position überführte bis sie unter mir lag. »Vielleicht sollten wir uns doch lieber als Gäste auf die Veranstaltung schmuggeln.« Meine Iren sahen einen Herzschlag lang in die ihren. »Wir besorgen dir ein schönes Kleid und mir einen Smoking«, führte ich mein Vorhaben weiter aus, ehe meine Lippen die Haut an ihrem Hals erforschten, ehe ich weiter sprach. »Und machen uns zwischen den reichen Schnöseln einen schönen Tag.« Unterdessen war ich an ihrem Busen angekommen, auf den ich durch den Stoff hindurch einen Kuss setze, ehe ich weiter hinab glitt, langsam das Oberteil herauf schob, um den flachen Bauch darunter zu enthüllen.
Kurz leckte meine Zungenspitze über die empfindsame Stelle, dann versank mein Mund auf ihrer Haut und ich entfesselte alle Luft aus meinen Lungen, damit ein hässliches Geräusch, ähnlich eines Pupsers entstand. »Nein, keine Sorge, ich weiß doch das dir das stehlen mehr Spaß macht«, lachte ich, ehe mein Kopf einfach auf ihren Bauch sank und ich dieses Gefühl von Unzertrennlichkeit genoss, dass ich immer hatte, wenn Astrids und meine blanke Haut aufeinander trafen. Selbst das halten ihrer Hand hatte diese Effekt auf mich und ich hasste den Winter mit seinen Handschuhe, was Astrid sehr wohl wusste und daher trugen wir meist kitschig jeweils denselben Handschuh an der einen Hand und hielten mit den nackten Händchen. Eine dumme Angewohnheit von uns, wegen der wir uns schon Öfteren Spott unser Familie angesetzt waren, aber davon ließen wir uns nicht beirren.
@Astrid Walker





Ich genoss Donnys Berührungen auf meiner Haut. Er wusste genau, was mir gefiel und da wo wohl viele Menschen bereits Gewohnheit sehen würden, fühlte sich bei uns noch immer alles genauso schön an wie bei den ersten Malen. Ich schloss genießerisch die Augen, während ich Donny zuhörte. Als er Vorschlug einfach einen schönen Tag zu haben hob ich den Kopf und sah in seine Augen. Etwas verschreckt, ob er das ernst meinte. Ich mochte es zu stehlen. Es war genau der Pfeffer in meinem Leben, den ich brauchte um nicht wahnsinnig zu werden. Früher war es das Nomadenleben mit meinen Eltern gewesen, aber dann wurde es langweilig. Einen Herzschlag lang spann er seinen Gedanken weiter. Es klang verlockend ihn einmal wieder im Smoking zu sehen und in einem schönen Kleid herum zu laufen. Das letzte Mal, als ich ihn in einem solch schicken Anzug gesehen hatte, waren wir auf den Abschlussball gegangen und ich hatte seiner Begleitung ganz unabsichtlich die rote Fruchtbowle übers Kleid geschüttet und sie auf der Afterparty so abgefüllt, dass das Mädchen zu nichts mehr zu gebrauchen war. Es war vielleicht nicht gerade nett gewesen, aber immerhin hatte ich so Donny für mich gehabt.
Mein Verlobter löste diese Erinnerungen zum Glück schnell wieder auf. Er wusste, dass ich das Stehlen noch nicht aufgeben konnte. Nicht einmal für ihn. Sein letzter Kuss ließ mich kurz aufseufzen, ehe er diese Geste vollführte, die man bei kleinen Kindern tat. Sie hatte den gleichen Effekt auf mich. Ich prustete los vor Lachen, krümmte mich einen Augenblick, ehe ich wieder stilllag und nur noch kicherte. Donnys Wange fühlte sich schön warm an meinem Bauch an und erneut ließ ein sommerlicher Wind die Vorhänge herumwehen. „Danke.“, flüsterte ich und betrachtete dabei die Decke. Meine Finger kraulten wie selbstverständlich Donnys Kopfhaut. „Eines Tages bist du ein berühmter Schauspieler, dann werde ich es sein lassen. Aber bis dahin muss ich auch etwas gefunden haben, was das Stehlen ersetzen würde.“, sagte ich in die langsam ausklingende Musik hinein, ehe die Schallplatte ihr übliches Endrauschen hören ließ, als sich die Nadel immer wieder rund herum um das Ende der Schallplatte drehte. Ich glaubte noch immer daran, dass Donny eines Tages im Rampenlicht stehen würde. Wenn sein Traum wahr geworden war, dann würde ich alles dafür tun, dass er ihn behalten konnte. Das bedeutete zwangsläufig, das Stehlen aufzugeben. Aber dieses unbestimmte Zeitlimit war es mir wert.
@Donny Haige



...and Love is Donny


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